1. Beim Einkaufen auf wiederverwendbare Taschen achten
Setzen Sie beim Einkauf auf unverpackte Waren oder auf wenig und umweltverträgliche Verpackung:
- Trotz des guten Images sind Papier und Biokunststoffe für Beutel keine wirklich umweltfreundliche Alternative.
- Für den Alltag gibt es eine einfache Richtschnur: Nutzen Sie wiederverwendbare, langlebige Verpackungsformen wie die bewährten Stoffbeutel. Praktisch und aus ökologischer Sicht noch besser sind auch leichte Taschen aus Polyester, die sich klein verpacken und in Rucksack oder Handtasche immer mitnehmen lassen.
- Und falls Sie die Mehrwegtasche beim letzten Spontankauf nicht dabei hatten: Werfen Sie saubere Einwegtaschen nicht gleich weg, sondern nutzen Sie sie mehrfach.
2. Auf dünne Tüten bei loser Waren verzichten
Die so genannten „Hemdchentüten“ für loses Obst und Gemüse haben stark zugenommen. Auch Papiertüten sind wegen ihrer aufwändigen Herstellung ökologisch nicht unproblematisch. Und oft sind die Waren sogar schon in der Supermarktauslage in Plastik und Pappe verpackt.
Dabei können Sie es sich eigentlich ganz einfach machen: Viele Obst- und Gemüsesorten können Sie unverpackt einstecken. Als Alternative bieten sich kleine Stoffbeutel mit Zugband an, die sich auch für andere trockene Produkte wie Brot oder Getreide eignen. Sie werden in Bioläden und im Internet angeboten. Do-it-yourself-Fans stellen sie selbst aus Stoffresten her und können online auf zahlreiche Nähanleitungen zurückgreifen.
Mit Zugbeuteln sparen Sie übers Jahr sehr viele Tüten ein. Allein für Ihre Sonntagsbrötchen sind das um die 50 Papiertüten.
3. Läden mit unverpackten Waren ausprobieren
Bioläden, Hofläden oder Wochenmärkte sind eine gute Anlaufstelle für den Kauf von unverpackten Waren. In den „Unverpackt-Läden“ ist der Verzicht auf Einwegverpackungen Konzept. Sie bieten lose Ware an, die Sie in Ihre eigenen, mitgebrachten oder wiederverwendbaren Behälter abfüllen können.
Hier finden Sie eine breite Produktpalette wie Getreide und Müsli, Kaffee und Tee, Hülsenfrüchte, Öle und Gewürze, Putz- und Waschmittel. Angenehmer Nebeneffekt: Sie kaufen nur die Menge, die Sie wirklich brauchen.
- Das Konzept ist nicht verpackungsfrei, spart aber jede Menge Abfall, vor allem Plastikmüll.
- Testen Sie, ob ein verpackungsarmer Einkauf in Ihren Einkaufsalltag passt. Die richtigen Mehrweg-Verpackungen müssen Sie schon zu Hause einstecken und mitnehmen. Und manchmal müssen Sie weitere Wege in Kauf nehmen. Läden in Ihrer Nähe können Sie online recherchieren.
- Sie benötigen keine speziellen, standardisierten Gefäße. Ihre Mehrwegbehälter werden vor dem Einkauf gewogen.
4. Die eigene Verpackung an die Theke mitbringen: So klappt’s mit der Hygiene
Es ist erlaubt, die eigene Verpackung in ein Geschäft zu nehmen und befüllen zu lassen. Nachfragen lohnt sich also. Allerdings dürfen Ladeninhaber:innen das auch ablehnen, wenn Hygienebedenken bestehen. Oft reicht es dann einfach, in ein anderes Geschäft zu gehen, in dem das Thema Abfallvermeidung als wichtiger erachtet wird. Die Hygienevorschriften sind streng und der Bereich hinter der Theke ist eigentlich tabu für fremde Materialien. Denn Ihre mitgebrachten Boxen können innen oder außen verunreinigt sein und damit Lebensmittel kontaminieren. Der Lebensmittelverband hat in Absprache mit der Lebensmittelüberwachung Merkblätter für Geschäfte entwickelt, was sie bei der Befüllung mitgebrachter Gefäße beachten müssen. Trotz Corona stellen mitgebrachte Gefäße kein besonderes Risiko dar!
Inzwischen haben sich mehrere Praktiken entwickelt, um diese Problematik zu umgehen:
- Die Ware (z.B. Brot) wird Ihnen direkt über die Theke gereicht, teilweise mithilfe von Papier oder einer Zange. Sie verstauen den Einkauf.
- Sie stellen Ihre Vorratsbox auf ein Tablett auf der Theke. Das Verkaufspersonal füllt sie dort.
- Sie stellen mitgebrachte Behälter auf eine saubere Unterlage (etwa ein Tablett) auf dem Tresen. Der oder die Angestellte nimmt das Tablett und legt die Ware hinter der Theke in den mitgebrachten Behälter. Danach reicht er oder sie das Tablett wieder zurück.
- Ihren Coffee-to-go-Mehrwegbecher können Sie mittlerweile in vielen Cafés und Bäckereien befüllen lassen. Nachfragen lohnt sich - manchmal gibt es dann sogar Rabatt.
5. Auf Plastikflaschen verzichten, Leitungswasser trinken
Das Leitungswasser in Deutschland besitzt eine hohe Qualität. Denn Trinkwasser wird gut kontrolliert und punktet mit weiteren Vorteilen wie einem unschlagbar günstigen Preis. Damit vermeiden Sie jegliche Verpackungen und müssen keine schweren Kisten schleppen. Mineralwasser aus der Flasche hat auch nicht automatisch mehr Mineralien als Leitungswasser. Die Werte können Sie auf der Webseite Ihres Wasserversorgers nachlesen und mit Ihrem Lieblingsmineralwasser vergleichen.
- Sie können Leitungswasser mit Zitrone oder einem Schuss Obstsaft aufpeppen, wenn Sie mehr Geschmack haben möchten, oder als Tee oder Kaffee genießen. Falls Sie Sprudel mögen, sollten Sie die Anschaffung eines Wassersprudlers überlegen. Unterwegs können Sie an öffentlichen Trinkbrunnen und in vielen Geschäften Leitungswasser kostenlos in Ihre Trinkflasche füllen. Eine Übersichtskarte finden Sie hier.
- Setzen Sie bei Milch und Milchprodukten wie Joghurt auf Mehrwegsysteme aus der Region.
- Für Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel gibt es oft Nachfüllpackungen, die zumindest die Abfallmengen verringern. Besser noch: Sie füllen sie in einem Unverpackt-Laden ab. Noch sparsamer sind Shampooseifen und besonders gut schäumende Duschseifen am Stück. Damit sparen Sie jedes Mal eine Duschgelflasche ein.
- Für andere Getränke wie Säfte, Softdrinks oder Bier leisten Mehrwegflaschen aus Glas (bei regionaler Abfüllung) oder PET einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Abfall.