Kostenloses Online-Seminar "Fassade, Dach und Heizung. Welche Einzelmaßnahmen sind sinnvoll?" am 23. Januar um 15 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Bundesgerichtshof zeigt Richtung bei Zinsberechnung durch Sparkassen auf

Pressemitteilung vom
Brandenburger Prämiensparer:innen benötigen weiter Geduld

Im jahrelangen Streit um die Auszahlung von Zinsen durch Sparkassen bestätigt der Bundesgerichtshof (BGH) mit seinem Urteil vom heutigen Dienstag den von den Oberlandesgerichten Dresden und Naumburg festgelegten Referenzzins. Verbraucherschützer:innen aus Brandenburg sehen das Urteil als Bekräftigung ihrer Ansicht, dass für langfristige Sparverträge auch langfristige Referenzzinsen zu verwenden sind und sehen sich gestärkt für die Verfahren gegen Brandenburger Sparkassen.

Off

Jahrelanger Streit um Zinsberechnung

Seit 20 Jahren bemängeln Gerichte fehlende oder intransparente Regelungen der Banken zu Zinsanpassungen in variabel verzinsten Sparverträgen mit Verbraucher:innen. Trotzdem verweigern immer noch unzählige Banken faire Regeln. Verbraucherzentralen führen deshalb mehr als ein Dutzend Musterprozesse gegen Sparkassen. Sie wollen eine faire Anpassung der Verbraucherverträge und damit eine Grundlage für Nachzahlungen schaffen. Die bisherigen Urteile mehrerer Oberlandesgerichte in den Musterverfahren können als Teilerfolge gelten.

Richtungsweisendes BGH-Urteil

Die beiden am heutigen Dienstag ergangenen Urteile des Bundesgerichtshofes (BGH XI ZR 40/23 und XI ZR 44/23) sind richtungsweisend für die Zinsberechnung der unbefristeten und inzwischen mehrheitlich durch die Sparkassen gekündigten Prämiensparverträge.

Die Ostsächsische Sparkasse Dresden und die Saalesparkasse haben bei der Nachberechnung der Zinsen nun den Referenzzinssatz für Bundeswertpapiere mit einer Restlaufzeit von acht bis 15 Jahren anzuwenden. Geklagt hatten im Falle der Ostsächsischen Sparkasse Dresden die Verbraucherzentrale Sachsen und im Falle der Saalesparkasse der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Ausstehende Urteile gegen Brandenburger Sparkassen

Zwei Verfahren der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) gegen die Sparkassen Barnim und Spree-Neiße laufen noch, ebenfalls ein Verfahren des Verbraucherzentrale Bundesverbandes gegen die Sparkasse Märkisch-Oderland. In den beiden Musterklagen der VZB war das Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG) mit seinen Urteilen im Mai 2024 den Verbraucherschützer:innen gefolgt, die eine wirksame Zinsanpassung für die Sparer:innen eingefordert hatte.

Kritisch sah die VZB allerdings die vom Gericht vorgesehene Ausgestaltung dieser Anpassung, die ihrer Ansicht nach die Langfristigkeit der Sparverträge nicht angemessen berücksichtigt. Daher ist auch die VZB vor den BGH gezogen und fühlt sich durch die heutigen Urteile bestärkt. Brandenburger Prämiensparer:innen benötigen jedoch weiter Geduld. Urteile erwartet die Verbraucherzentrale erst im kommenden Jahr.

Weitere Informationen

www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/sparkassen/musterklagen

www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/pressemeldungen/presse-bb/verbraucherzentrale-brandenburg-zieht-fuer-faire-zinsen-vor-bundesgerichtshof-95720

Für individuelle Fragen können Verbraucher:innen die Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Reichstagsgebäude in Berlin, Foto: Fotolia.de - niroworld

Bilanz des vzbv nach Ampel-Aus: Vieles ist offen geblieben

Die Ampel-Regierung wollte mehr Fortschritt wagen und sich für Verbraucher:innen stark machen. Die Bilanz des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) nach Ende der Regierungszeit ist durchwachsen.
Lachender Mann mit Geldscheinen in der Hand

Vergleich mit primaholding: Unternehmen erstatten teils vierstellige Beträge

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte mit primastrom, voxenergie und nowenergy einen Vergleich geschlossen. Es ging dabei um überhöhte Preise und unangemessene Vertragslaufzeiten. Bis zum 31. Dezember 2024 konnten Sie sich an die Unternehmen wenden und sich auf den Vergleich berufen.
Hände an Taschenrechner über Verträgen

Musterfeststellungsklage gegen EOS Investment GmbH

Die EOS Investment GmbH beauftragt mit der Beitreibung eigener Forderungen an Verbraucher:innen die EOS Deutscher Inkasso-Dienst GmbH (EOS DID). Das Unternehmen treibt so nach Ansicht des vzbv Inkassokosten künstlich zu Lasten der Betroffenen in die Höhe.