Name: letsact - Ehrenamt in deiner Nähe
Anbieter: Letsact e.V. (letsact.de)
Kategorie: Nachhaltiger Alltag
Zielgruppe: Erwachsene | Jugendliche ab 14 Jahren
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store
Die kostenlose App des Münchner Startups Letsact e.V. möchte dazu motivieren, dass sich ihre Nutzer:innen gemeinnützig verdient machen. Egal, ob es dabei um den Einsatz für Menschenrechte, Tierschutz, Bildung oder Kulturförderung geht, letsact bietet gemeinnützigen Unternehmen, Vereinen und Initiativen eine digitale Plattform, um Menschen zur freiwilligen Unterstützung ihrer Anliegen zu begeistern. Dazu gehört natürlich auch der Umwelt- und Klimaschutz. Die App-Anbieter sprechen mit ihrem Angebot fürs digitale Inserieren ehrenamtlicher Tätigkeiten insbesondere gemeinnützige Unternehmen und Initiativen an, denen es an Freiwilligen mangelt oder die ihr Angebot aufgrund fehlender Digitalisierung online noch nicht ausreichend mitteilen konnten. Und natürlich wendet sich letsact gleichermaßen an Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich unentgeltlich für das Gemeinwohl einsetzen möchten. Um die Wahrung ihrer Verbraucherrechte müssen sie sich dabei keine Sorgen machen, wie unser Test zeigt.
Registrierung? Ehren(amts)sache!
Die Registrierung für letsact ist verpflichtend, bietet sie dem App-Anbieter und gemeinnützigen Inserenten doch eine gewisse Sicherheit, dass es sich bei der Nutzerin oder beim Nutzer um einen echten Menschen und nicht etwa um einen Bot handelt. Besonders erfreulich ist, dass letsact ausschließlich auf die Erstellung eines persönlichen Accounts per E-Mail setzt. So wird die Menge der übermittelten Daten, anders als beispielsweise beim Login per Google- oder Facebook-Konto, minimiert. Die Registrierung muss noch per Klick auf den in einer Bestätigungs-Mail des Anbieters enthaltenen Link abgeschlossen werden, bevor die App zum Einsatz kommt.
Zum Komfort bei Nutzung von letsact tragen bestimmte Datenfreigaben, beispielsweise für Kamera und/oder Mediathek und die Erlaubnis zum Erhalt von Pushnachrichten, bei. Aber nicht nur deswegen, sondern weil die Kernfunktion der App der Austausch von persönlichen Informationen zwischen Freiwilligen und Ehrenamts-Inserenten ist, lohnt sich ein besonders strenger Blick auf die Datenschutzbestimmungen. Die App nutzt Tracking-Tools zur Vorbeugung und Behebung technischer Probleme. Außerdem wird das Nutzungsverhalten anonymisiert analysiert, um bestehende Funktionen zu verbessern. Der Anbieter behält sich zudem die Möglichkeit vor, werblich über von ihm angebotene Dienste zu informieren. Eine Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte zu Marketingzwecken o.ä. schließt Letsact e.V. aber aus.
Ohne Umwege zum Ehrenamt
letsact bezeichnet sich selbst als "Volunteering App" und beschreibt mit diesen zwei Worten bereits ihr zentrales Angebot: Die Vermittlung ehrenamtlicher Tätigkeiten auf digitalem Wege. Prominente Fürsprecher wie die Investor:innen in der Fernsehsendung Die Höhle der Löwen konnte das Gründerduo Ludwig Petersen und Paul Bäumler bereits 2020 für ihre Idee gewinnen, was sicherlich zu einem anderweitig unbezahlbaren Werbeeffekt führte.
Die App ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Ihre Aufmachung entspricht zeitgemäßen Standards und die Bedienung ist intuitiv verständlich. Beim erstmaligen Start werden bevorzugte Kategorien abgefragt, in denen man sich freiwillig engagieren möchte. Diese sind unter anderem "Umwelt & Naturschutz", "Kinder & Jugend", "Demokratie & Menschenrechte" sowie 13 weitere Themenbereiche. Außerdem muss man einige Angaben zur terminlichen Flexibilität und dem gewünschtem Ort des Freiwilligendienstes machen.
Je nach Verfügbarkeit, Ortsangabe und thematischen Schwerpunkt variiert die Menge verfügbarer Aktivitäten von gering bis umfangreich. Im Bereich "Umwelt & Naturschutz" stießen wir im Test beispielsweise auf LCOY, die Klimakonferenz für junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren, die in jährlich wechselnden Städten stattfindet und auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen ist. Oder auf die Auction for Climate Action, bei der Erlöse aus versteigerter Kunst an Initiativen gespendet werden, die sich gegen den Klimawandel stark machen. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) greift auf letsact zur Suche nach Freiwilligen zurück.
Jedes Volunteering-Inserat enthält im Idealfall Informationen zum Anbieter, Beschreibung der ehrenamtlichen Tätigkeit, Voraussetzungen für diese, Einsatzort, Zeiten, einen Link zur dazugehörigen Website und die Nennung eines Kontakts mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Außerdem wird eine Stichwortsuche angeboten und die Möglichkeit, nach Remote-Tätigkeiten zu suchen, also der ehrenamtlichen Mitarbeit vom heimischen Schreibtisch oder Mitwirkung an nicht ortsgebundenen Maßnahmen. Besonders groß ist die Auswahl in den Bereichen Bildung und Betreuung für Kinder und Jugendliche. Aber zumindest in oder in der Nähe von mittelgroßen und großen Städten sollte jede:r letsact-Nutzer:in ein gemeinnütziges Projekt nach eigenen Interessen und Vorlieben finden. Durch einen Fingertipp auf "Mitmachen!" im Inserat wird eine Nachricht an den Anbieter geschickt, der sich per E-Mail oder App-internem Chat zurückmeldet.
Fazit
Es ist nachvollziehbar, warum sich die Volunteering-App letsact eines solch großen Zuspruchs erfreut und insbesondere im Apple App Store auch immer wieder in den Charts auftaucht: Konzept, Inhalte und Technik stimmen. Und auch mit Blick auf den Verbraucherschutz gibt es keine nennenswerten Kritikpunkte. Wünschenswert wäre mittelfristig ein lokal wie inhaltlich etwas breiteres Angebot an Freiwilligentätigkeiten. Und insbesondere in Großstädten und Metropolen wäre eine präzisere Suche als die nach dem Städtenamen hilfreich, um Angebote im Umkreis von wenigen Kilometern zu finden. In nahezu allen anderen Belangen kann letsact aber überzeugen.
Handhabung | |
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Mehrwert | |
Motivation | |
Datensparsamkeit | |
Gesamtwertung |
Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an lohmeier[at]vz-bln.de. Danke für Ihr Interesse! (Patrick Lohmeier)