Das Wichtigste in Kürze:
- Gold in kleinen Mengen zu kaufen, ist sehr teuer.
- Sparpläne auf Gold sind besonders teuer, da hier regelmäßig kleine Mengen über einen langen Zeitraum gekauft werden.
- Gold ist eine spekulative Geldanlage, da der Wert stark schwanken kann.
- Gold bringt weder Zinsen noch Dividenden, nur die Kursentwicklung kann zu einem Gewinn führen.
Gold in kleinen Mengen zu kaufen, ist teuer!
Gold gilt bei Vielen als beständige Wertanlage. Darauf setzen Anbieter und versuchen mit Werbesprüchen wie "In schlechten Zeiten ist Gold eine sichere Bank" oder "Gold ist exklusiv" eine Sicherheit und Werthaltigkeit vorzutäuschen, um hohe Preise zu generieren. Tatsächlich schwankt der Preis von Gold sehr stark und ist daher tatsächlich keine sichere Wertanlage.
Wie hoch der aktuelle Kurs für Gold ist, lässt sich leicht im Internet herausfinden. Jedoch sollten Sie hier bereits aufpassen. Denn es gibt zwei Preise – den Ankaufs- und den Verkaufspreis. Der Goldhändler beziehungsweise die Bank will bei einem Kauf mitverdienen, daher ist der Verkaufspreis stets höher als der Ankaufspreis. Diese Differenz wird auch Spread genannt. Bei einer Unze Gold (31,1 Gramm) liegt der Verkaufspreis bei seriösen Angeboten etwa 6% über dem Ankaufspreis.
In den letzten 10 Jahren lagen die Goldpreise für eine Unze zwischen circa 900 Euro und 2.400 Euro. Da sich nicht jeder leisten kann, große Beträge auf einmal anzulegen, preisen manche Anbieter die Anlage in kleinen "Goldbarren" oder in Goldsparplänen zum Beispiel mit 100 € pro Monat an. Wenn in der Werbung von kleinen "Goldbarren" die Rede ist, sind häufig Goldplättchen gemeint, die weniger wiegen als eine kleine Briefmarke. Die Sparpläne werden damit beworben, dass sich so Stück für Stück ein Vermögen mit Gold aufbauen lasse. Die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis steigt bei solch kleinen Goldmengen schnell in Höhen von ca. 70 %. Bei manchen Anbietern kommen auch noch hohe Vermittlungsprovisionen sowie Bearbeitungs- und Lagergebühren hinzu. Im Extremfall bedeutet das, dass sich der Goldkurs circa verdoppeln muss, damit Sie aus der Verlustzone kommen. An einem solchen Verkauf verdient also vor allem der Anbieter.
Was gibt es noch zu beachten?
Wer Gold kauft und zu Hause aufbewahrt, geht das Risiko ein, dass es auch entwendet werden könnte. Das Diebstahlrisiko lässt sich über die Hausratversicherung absichern. Je nach Wert des Goldes kann die Versicherung dann aber auch mehr kosten. Die Deponierung in einem Schließfach bei der Bank kostet auch Geld und sollte ebenfalls versichert werden.
Bei Sparplänen bekommen Sie das Gold häufig nicht zu Gesicht. Der Anbieter verspricht, das Gold für Sie zu lagern. Häufig ist aber überhaupt nicht klar, ob und wo Ihr Gold gelagert ist. Wird der Anbieter insolvent, kann es sein, dass Sie vollständig leer ausgehen. Da Sie bei Gold weder Zinsen wie bei einem Tages- oder Festgeldkonto noch Dividenden wie bei Aktien erhalten, können Sie nur Gewinn machen, bei einem steigenden Goldkurs. Dieser Kurs kann jedoch stark schwanken. Da Gold in Dollar gehandelt wird, kommt auch noch das Währungsrisiko hinzu, da auch der Umtauschkurs zwischen Dollar und Euro schwankt.
So schützen Sie sich
- Vermeiden Sie den Kauf von Gold in Kleinstmengen - egal ob per Sparplan oder per Einzelkauf.
- Haben Sie nur die Möglichkeit, kleine Summen zu investieren, sollten Sie zunächst auf Tages- und Festgeldkonten und auf ETF-Sparpläne setzen.
- Wenn Sie große beziehungsweise sehr große Beträge zur Verfügung haben, können Sie im Sinne der Risikostreuung auch einen Teil des Vermögens in Gold investieren, um in Krisen mögliche Verluste bei Aktien oder Immobilien auszugleichen. Die Verbraucherzentralen raten aber selbst dann davon ab, mehr als 10 Prozent in Gold anzulegen.
Geldanlage Gold: Lohnt sich eine Investition als Sicherheit bei Krisen?
Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs?
ETF-Kauf: Auf diese Kriterien sollten Sie bei der Auswahl achten