Das Wichtigste in Kürze:
- Wer Bio-Gänse oder Fleisch von Gänsen mit der Bezeichnung "Freilandhaltung", "bäuerliche Freilandhaltung" oder "bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf" kauft, ist auf der sicheren Seite, dass sein Tier aus tiergerechter Haltung stammt.
- Wildfleisch ist meistens fettarm und reich an Mineralstoffen. Die meisten Tiere leben in freier Wildbahn.
- Es gibt aber auch herrliche vegetarische oder vegane Festtagsrezepte.
Weihnachtsgans aus tiergerechter Haltung
Der Gänsebraten hat zu Weihnachten Hochsaison. Wer Bio-Gänse oder Fleisch von Gänsen mit der Bezeichnung "Freilandhaltung", "bäuerliche Freilandhaltung" oder "bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf" kauft, ist auf der sicheren Seite, dass sein Tier aus tiergerechter Haltung stammt.
Bei diesen europaweit gesetzlich definierten Haltungsformen müssen bei der "Freilandhaltung" mindestens vier Quadratmeter Auslauf pro Tier, bei der "bäuerlichen Freilandhaltung" sogar zehn Quadratmeter pro Gans oder sogar unbegrenzter Auslauf garantiert sein. Außerdem ist festgelegt, wie viele Tiere maximal in einem Stall untergebracht werden dürfen.
Crux: Das Angebot von Bio-Gänsen oder Gänsen nach diesen europaweit gültigen Geflügelhaltungsformen hält längst nicht mit der großen Nachfrage Schritt. Weitere Informationen zur Weihnachtsgans geben wir hier.
Wildbret aus heimischen Revieren
Ob Keule vom Reh oder Gulasch vom Hirsch – warum nicht mal ein Wildgericht zu Weihnachten? Wildfleisch ist meistens fettarm und reich an Mineralstoffen. Die meisten Tiere leben in freier Wildbahn.
Heimisches Wildfleisch kann man insbesondere in der Weihnachtszeit in speziellen Fleischerfachgeschäften, zum Teil auch an den Fleischtheken des Lebensmitteleinzelhandels kaufen. Allerdings sollte man immer nach der Herkunft fragen, da etwa 40 Prozent des hierzulande verzehrten Wildfleisches aus anderen Ländern importiert wird. Oder Sie wenden sich direkt an die heimischen Jäger oder Forstämter.
Doch wird das Wild mit bleihaltiger Munition geschossen, kann Wildfleisch mit Blei belastet sein. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) empfiehlt: „Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher kein Wild essen, das mit Bleimunition erlegt wurde.“
Die gute Nachricht für Wildfleischfans in NRW ist, dass hier bleihaltige Munition für die Jagd auf Schalenwild, also beispielsweise Rehe, Hirsche und Wildschweine, verboten ist.
Die Haltung von Wild in Gehegen ("Gatterhaltung") – insbesondere von Damwild – nimmt auch in Deutschland zu. Da Hirsche, Rehe und Wildschweine in deutschen Gattern in arttypischen Gruppen mit sehr viel Platz naturnah im Freiland leben, bewerten wir auch diese Art der Wildhaltung positiv.
Oder fleischlos durch die Feiertage?
Nachhaltige Ernährung bedeutet aber natürlich auch: Weniger Fleisch und Wurst. Weihnachten Fleischlos – ja, das geht! Es gibt herrliche vegetarische oder vegane Festtagsrezepte. Linsensalat mit Orangenvinaigrette als Vorspeise, Semmelknödel mit Apfelrotkohl und Pilzragout als Hauptgang und zum Nachtisch Apfel-Spekulatius-Creme – auch so lässt sich ein leckeres Menü zaubern.
Saisonales Obst und Gemüse aus der Region und/oder in Bio-Qualität
Ob Kürbis, Möhren, Schwarzwurzeln, Kohl oder Feldsalat – eine reichhaltige Palette an heimischem Wintergemüse sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Direktvermarkter und Landwirte bieten häufig Waren aus eigenem Anbau an und zwar zur passenden Erntezeit. Prinzessböhnchen aus Kenia etwa finden nur per Flugzeug den Weg zum hiesigen Gemüsestand. Doch der Transport durch die Luft ist besonders klimaschädlich: Er verursacht je Tonne Lebensmittel und Kilometer bis zu 90-mal mehr Treibhausgase als der Hochseeschiff-Transport und rund 15-mal mehr als Transporte per Lkw. Gleiches gilt für Produkte aus dem Gewächshaus im Vergleich zu Freilandgemüse.
Ganz besonders umweltschonend sind heimische Kartoffeln, Karotten und Co. aus ökologisch kontrolliertem Anbau. Grund ist der Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und organisch synthetische Pestizide, die sehr energieaufwendig produziert werden.
Fair is(s)t besser!
Wenn fair gehandelter Kaffee, Tee, Säfte oder Schokolade die weihnachtliche Kaffeetafel bereichern, erhalten die Produzenten aus Afrika, Asien oder Südamerika garantierte, Existenz sichernde Mindestpreise für ihre Produkte. Und ganz wichtig: diese Produkte werden ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt.
Zum Selberbacken können fair gehandelte Zutaten, wie Zucker, Nüsse, Gewürze und Schokolade verwendet werden. Für den Weihnachtsteller gibt es viele leckere Schokoladensorten, Trockenobst, Nüsse, Gebäck und andere Köstlichkeiten. Fair gehandelte Produkte machen sich auch gut in einem liebevoll ausgesuchten Präsentkorb. Zum Thema fairer Handel haben wir noch weitere Tipps zusammen gestellt.
Kreative Reste-Verwertung
Weniger Lebensmittelabfälle bedeuten auch weniger Energieverbrauch, weniger Treibhausgas-Ausstoß, weniger Flächennutzung. Deshalb ist es gut, sich um Reste zu kümmern und Übriggebliebenes nicht einfach wegzuwerfen. Schon bei der Zusammenstellung des Menüs oder Büfetts können Reste mit eingeplant werden. Suppen, Eintöpfe, Schmorgerichte und viele Beilagen lassen sich beispielsweise problemlos kühl lagern und am Tag darauf wieder aufwärmen oder zu neuen Gerichten verarbeiten.
Wer vor den Festtagen Platz im Tiefkühlschrank schafft, kann viele Speisen auch einfrieren. Und so mancher Gast freut sich, wenn er etwas mitnehmen kann und sich selbst das Kochen spart. Fürs Mitgeben empfiehlt es sich, genügend geeignete Gefäße zu sammeln. Unverarbeitete Lebensmittel können auch über Plattformen wie foodsharing.de weiterverschenkt werden.