Kostenloses Online-Seminar "Für den Ernstfall gewappnet: Wissenswertes zur Vorsorgevollmacht" am 28. November um 16 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Wenn Wertsachen im Urlaub abhanden kommen

Stand:
Kreditkarte weg, Schlüssel, Ausweis oder Smartphone: Bei einem Verlust oder Diebstahl müssen Sie oft schnell reagieren. Sonst können Sie auf einem Schaden sitzen bleiben.
Portemonnaie in einer Hosentasche

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sind Dinge im Urlaub verloren gegangen oder gestohlen worden, schieben Sie das Sperren und Melden nicht auf.
  • Es gibt eine zentrale Notruf-Nummer für viele, aber nicht für alle notwendigen Anrufe.
  • Wir listen auf, wie Sie sich aus dem Ausland um was kümmern.
  • Mit unserem Spickzettel zum Ausdrucken können Sie sich auf die Reise vorbereiten.
On

Wer im Ausland seine Geldbörse oder das Smartphone verliert oder bestohlen wird, sollte vor allem schnell handeln. Denn geht jemand mit Ihren Karten und Zugangsdaten einkaufen oder telefoniert mit Ihrem Smartphone, können Sie auf dem Schaden sitzen bleiben.

Knackpunkte sind für Richter in vielen Fällen:

  • Wie leicht haben Sie es Dieben gemacht, Ihre Zugänge und Geräte zu verwenden? Eine Bankkarte zusammen mit der aufgeschriebenen Pin in einem Portmonee aufzubewahren, oder ein Smartphone ohne Sperre mit Passwort sind zum Beispiel keine gute Ideen.
  • Wie schnell haben Sie reagiert, nachdem Sie den Verlust bemerkt haben? Da ist es in der Regel riskant, auf das Ende des Urlaubs zu warten und sich dann zu Hause um Sperrungen zu kümmern.

Damit Sie im Problemfall schneller sind, stellen wir hier zusammen, wie Sie sich auch aus dem Ausland kümmern können.

Zum Download: Der Spickzettel fürs Handgepäck!

Haben Sie unterwegs alles schnell im Blick: In unserem Spickzettel finden Sie die wichtigsten Schritte und Telefonnummern, falls Ihnen im Urlaub etwas abhanden kommt - als kompaktes PDF-Dokument zum Downloaden und Mitnehmen im Handgepäck.

Bankkarte / Kreditkarte

Der Verlust der Bankkarte zusammen mit der PIN ist der GAU, aber auch ohne die Geheimnummer lassen sich unter Umständen Zahlungen tätigen. Mit Käufen durch gefälschte Unterschriften oder bei Online-Händlern wäre dann erst einmal Geld vom Konto runter. Auch wenn solche "nicht autorisierten" Buchungen korrigiert werden können, sind sie doch zunächst sehr ärgerlich. Deshalb ist eine rasche Sperrung wichtig. Halten Sie zumindest die Kontonummer und den Namen der Bank bereit.

Die richtigen Telefonnummern erfahren Sie bei Ihrer Bank. Hier sind zwei weit verbreitete Telefonnummern:

  • Viele Bank- und Kreditkarten können Sie unter der Nummer 0049 / 116116 sperren lassen.
  • Im Ausland funktioniert zusätzlich die 0049 / 30 40504050.

In welchen Ländern andere Vorwahlen gelten, sehen Sie in dieser Auflistung. Bei beiden Sperrnummern können ausländische Anbieter Gebühren erheben.

Die zentrale Nummer 116 116

Die meisten deutschen Banken und Sparkassen machen bei dem System mit. Welche das sind, sehen Sie in der Liste der Teilnehmer. Ist Ihr Anbieter nicht dabei, erkundigen Sie sich nach dessen eigener Sperrnummer.

Der Verein hinter dem Sperr-Notruf beschreibt das Prozedere so: Sie schildern, bei welcher Einrichtung Sie Kunde sind. Dorthin werden Sie dann weiter vermittelt und identifizieren sich mit persönlichen Daten.

Auch wenn unautorisierte Buchungen von der Bank korrigiert werden müssen, droht je nach Fall doch ein finanzieller Schaden. Bis zur Sperrung haften Sie für unberechtigte Abhebungen und Zahlungen mit bis zu 50 Euro. Haben Sie Ihre Sorgfaltspflichten grob fahrlässig verletzt (etwa PIN und Karte gemeinsam aufbewahrt), müssen Sie auch für höhere Schäden gerade stehen. Zeigen Sie einen Diebstahl auch bei der Polizei vor Ort an.

Bescheinigungen für Hotels / Mietwagen / Flüge

Am Flughafen reichen Personalausweis oder Reisepass für eine Identifizierung aus. Es kann am Schalter schneller gehen beziehungsweise Geld sparen, wenn Sie von zu Hause einen Online-Check-in durchführen. Hilfreich ist, wenn Sie sich Ihre elektronische Buchungsnummer separat notiert haben und bei einem Verlust vorzeigen können.

Bei so genannten Vouchers für Hotels und Mietwagen wenden Sie sich bei einem Verlust an Ihren Reiseveranstalter. Vouchers können Sie vorab mehrfach ausdrucken oder kopieren und an verschiedenen Orten verstaut mitnehmen. Identifizieren müssen Sie sich oft zusätzlich mit Ausweis, Reisepass oder anderen Dokumenten. Manche Anbieter vor Ort (Hotels, Mietwagenfirmen) könnten jedoch auf einen Voucher als Zahlungsnachweis bestehen.

Smartphone

Gerät das Smartphone in die Hände anderer, kann es mit Ihrem Mobilfunkanbieter zu Streitigkeiten wegen der Kostenübernahme kommen. Telefonate und Internetverbindungen kosten oft Geld, über die Mobilfunkrechnung lassen sich Käufe und Abos bei Drittanbietern bezahlen. Letzteres können Sie im Vorhinein durch eine Drittanbieter-Sperre ausschließen.

Die SIM-Karte des Mobiltelefons lässt sich häufig ebenfalls über die 116116 sperren. Sie werden auch dort an Ihren eigentlichen Anbieter vermittelt. Die direkten Telefonnummern einiger großer Anbieter lauten:

  • Telekom: 0049 / 800 3302202
  • Vodafone: 0049 / 172 1212
  • E-Plus: 0049 / 177 1771000
  • Base: 0049 / 89 96160231
  • O2: 0049 / 179 55222
  • Congstar: 0049 / 30 40504050

Zum Sperren der SIM-Karte brauchen Sie bei einigen Anbietern neben Ihrer Mobilfunknummer und persönlichen Daten auch ein Kundenkennwort, das zum Beispiel im Vertrag stehen kann. Viele Anbieter berechnen fürs Sperren / Zuschicken einer neuen SIM-Karte Gebühren. Auch für das Gespräch können aus dem Ausland Kosten entstehen.

Neben der SIM-Karte auch das Smartphone sperren

Um das gesamte Telefon sperren, die darauf befindlichen Daten vernichten oder das Gerät durch sein GPS-Signal orten zu lassen, müssen Sie diese Dienste vorher freischalten, zum Beispiel bei Geräten von Apple und Android. Haben Sie das getan, sind diese Schritte in der Regel per Online-Login möglich.

Andererseits ist dadurch natürlich auch Missbrauch der Funktionen durch Dritte möglich: Wenn diese Ihre Zugangsdaten haben, können Sie etwa die Daten auf Ihrem Mobiltelefon löschen. Auch einige Apps bieten solche Funktionen.
 

Das Smartphone selbst können Sie über seine 15-stellige IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identification) bei einem späteren Fund identifizieren. Sie steht auf dem Typenschild unter dem Akku, auf der Rückseite oder am SIM-Kartenfach. Notieren Sie die Nummer, zum Beispiel auf unserer kostenlosen SOS-Handykarte. Die IMEI wird auch per Tastenkombination *#06# bei vielen Geräten angezeigt.

Ausweis / Reisepass

Bei einem Verlust müssen Sie sich sofort bei der Passbehörde Ihrer Gemeinde melden. Notieren Sie sich vor dem Urlaub die Telefonnummer.

Ist die Online-Ausweisfunktion aktiviert, müssen Sie auch diese sperren lassen. Das klappt grundsätzlich über die zentrale Nummer 116116. Das Auswärtige Amt nennt für Meldungen aus dem Ausland zusätzlich die 0049 / 30 40504050 (gebührenpflichtig).

  • Halten Sie für den Anruf Ihr Sperrkennwort bereit, das Ihnen im PIN-Brief mitgeteilt wurde.
  • Einen Diebstahl sollten Sie bei der örtlichen Polizei anzeigen.
  • Wenn Sie Ihren Ausweis wiederfinden, können Sie die Sperrung der Online-Ausweisfunktion in einer Personalausweisbehörde aufheben lassen. Das geht nur persönlich.

Gehen Ausweise im Ausland verloren, kümmern sich die deutschen Auslandsvertretungen um Ersatz. Sie stellen Reiseausweise oder vorläufige Reisepässe aus. Damit können Sie zumindest nach Deutschland zurückkehren. Die Adressen finden sich auf den Seiten des Auswärtigen Amts.

Schlüssel

Ein verlorener Schlüssel kann gleich mehrere Probleme bereiten:

  • Sie müssen Ihren Vermieter informieren. Ein Schlüssel für die Haustür in den Händen der Falschen gefährdet auch dessen Besitz sowie den der Nachbarn.
  • Sie müssen Ihren Arbeitgeber informieren.
  • Bricht jemand mit Ihrem Schlüssel bei Ihnen ein, zahlen Hausratversicherungen je nach den Umständen nicht in allen Fällen.
  • Beim Autoschlüssel müssen Sie Teil- beziehungsweise Vollkaskoversicherung informieren. Insbesondere, wenn die verlorenen Schlüssel dem Kfz zugeordnet werden können, sind besondere Sicherungsmaßnahmen notwendig. In diesem Fall brauchen Sie je nach Kfz-Modell neue Schlösser, oder die Werkstatt kann die bestehenden Schlüssel und Schlösser umprogrammieren.

Einige Privathaftpflichtversicherungen zahlen den Austausch von Schlössern bei Ihnen zu Hause und auf der Arbeit. Dies gilt allerdings nur für fremde (private) Schlüssel. Sofern es um den Verlust von eigenen Schlüsseln geht, etwa in einem Mehrfamilienhaus für die Wohnungseingangstür, zahlt die Privathaftpflichtversicherung nicht, es sei denn, es handelt sich um einen Generalschlüssel. Es greift gegebenenfalls aber die Hausratversicherung.

Gerade wenn die Schließanlagen aufwendig sind oder viele Kollegen neue Schlüssel bekommen müssen, kann das teuer werden. Schauen Sie also in die Vertragsbedingungen. Melden Sie den Schlüsselverlust unverzüglich Ihrer Privathaftpflicht- bzw. Hausratversicherung. Sorgen Sie umgehend für den Austausch des Schlosses.

Schalten Sie bei einem Diebstahl eines Autoschlüssels außerdem die Polizei am Urlaubsort ein. Fahren Sie einen Mietwagen, müssen Sie auch den Verleih informieren.

News-Alert zum Verfahren gegen Facebook abbestellen

Sie wollen keinen News-Alert zum Verfahren gegen Facebook mehr erhalten? Durch Eingabe Ihrer E-Mail Adresse und einem Klick auf "abmelden" werden Sie aus der Abonnentenliste des News-Alerts gestrichen.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
ratloses Ehepaar

Schwarzliste: Betrügerische Inkassoschreiben

Regelmäßig erhalten Verbraucher:innen betrügerische Inkassoschreiben. Die Verbraucherzentrale Brandenburg veröffentlicht Nummern von Konten, auf die Sie kein Geld überweisen sollten.