1. Fahrzeug optimal in Schuss halten
Ganz grundsätzlich gilt: Unnötiger Ballast, hoher Luftwiderstand, zu niedriger Luftdruck in den Fahrzeugreifen und eine schlechte Wartung, insbesondere des Motors, erhöhen den Kraftstoffverbrauch. Entrümpeln Sie Ihren Kofferraum und befreien Sie das Fahrzeug von unnötigem Gewicht.
Der Dachgepäckträger vom letzten Urlaub sollte gleich wieder im Keller verstaut werden, der erhöhte Luftwiderstand bei der Fahrt kann bis zu einem Liter mehr Verbrauch von Benzin oder Diesel verursachen.
Pumpen Sie Ihre Reifen auf mindestens den Luftdruck auf, den der Hersteller vorgibt, es darf sogar ein wenig mehr sein. Achten Sie darauf, dass viele Hersteller unterschiedliche Angaben für wenig bzw. vollbeladene Fahrzeuge machen. Im Zweifelsfall nehmen Sie den höheren Wert.
Beim rechtzeitigen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen und zurück den Luftdruck immer prüfen. Auch dazwischen sollten Sie ihn bei jedem zweiten bis dritten Tankstopp ebenfalls kontrollieren. Steht ein neuer Satz Reifen an, wählen Sie Leichtlaufreifen. Die Spritersparnis amortisiert die etwas höheren Kosten sehr schnell.
Leichtlauf-Motoröle helfen dem Motor effizient und kraftstoffsparend zu arbeiten. Lassen Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig in einer Werkstatt warten und fragen Sie gezielt nach entsprechenden Ölen. Sie sind zwar etwas teurer, sparen aber auch bis zu fünf Prozent Kraftstoff.
2. Spritsparend fahren
Keine Scheu: Halbwegs moderne Pkw gehen nicht kaputt, wenn sie sehr niedrigtourig gefahren werden. Bleiben Sie, wenn möglich, immer unter 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min) und schalten Sie so früh wie möglich in den nächsten Gang hoch. Das reduziert den Kraftstoffverbrauch, schont den Motor und ist leiser. Als Faustregel gilt: bei 30 km/h in den dritten Gang schalten, bei 40 in den vierten. Beschleunigen Sie nicht weiter, wenn Sie nicht erkennen können, was vor den vor Ihnen befindlichen Fahrzeugen oder hinter der nächsten Kurve passiert.
Fahren Sie vorausschauend, halten Sie Abstand zum Vordermann und gleiten Sie im Verkehr mit. Ständiges Beschleunigen und Bremsen verbraucht viel Sprit. Fahren Sie auf eine rote Ampel oder ein anderes Hindernis zu, gehen Sie so früh wie möglich vom Gas und lassen den Wagen ausrollen. Dabei können Sie den Gang eingekuppelt lassen. Die Schubabschaltung stoppt die Spritzufuhr und der Wagen wird allmählich abgebremst.
Reduzieren Sie insbesondere außerorts Ihre Höchstgeschwindigkeit. Der Luftwidertand steigt bei hohem Tempo extrem und vergrößert den Kraftstoffverbrauch. Mit 110 km/h auf der Autobahn fahren reduziert den Verbrauch gegenüber 140 km/h leicht um ein bis zwei Liter. Ein Tempomat hilft, die gewünschte Geschwindigkeit zu halten und nicht unbeabsichtigt schneller oder langsamer zu werden. Gleichmäßiges Fahren senkt den Verbrauch. Das ist auch Ihr Beitrag für mehr Klimaschutz.
3. Fahrzeugtechnik richtig nutzen
Zusatzverbraucher wie Klimaanlage, Sitzheizung oder Heckscheibenheizung erhöhen den Kraftstoffverbrauch um teilweise mehr als einen Liter. Schalten Sie die Klimaanlage nur dann ein, wenn sie unbedingt benötigt wird. Bei vielen Fahrzeugen geht die Klimaanlage nach jedem Start automatisch an. In diesem Fall denken Sie daran, sie immer auszuschalten.
Werden Heckscheibenheizung und Co. nicht mehr benötigt, schalten Sie sie aus. Hat Ihr Fahrzeug noch keine Start-Stopp-Automatik, denken Sie daran, bei absehbaren Stopps von mehr als 10 Sekunden, wie zum Beispiel Bahnübergängen, den Motor abzustellen.
4. Rechtzeitig tanken, Preise vergleichen
Das Geld, dass gar nicht erst an der Tanksäule ausgegeben wurde, ist bereits gespart. Vergleichen Sie in Spritpreis-Apps die Preise in der Umgebung, die Tankstelle um die Ecke muss nicht immer die günstigste sein. Ein kleiner Umweg kann teilweise eine große Ersparnis bringen. In den Spritpreis-Apps und vielen Internetseiten werden die Tankstellenpreise in Echtzeit angeboten. Ein längerer Umweg lohnt sich aber meist nur, wenn Benzin oder Diesel woanders deutlich günstiger sind.
Tanken Sie vorausschauend. Wenn Sie erst tanken, wenn das rote Lämpchen bereits leuchtet, kann es teuer werden. Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) zeigen, dass Benzin und Diesel in der Regel zwischen 18 und 20 Uhr am günstigsten sind.
5. Neues Auto, geringerer Verbrauch
Steht ein Fahrzeugwechsel an, sollten Sie dem Energieverbrauch eine größere Bedeutung schenken. Vermeintlich kleine Verbrauchsunterschiede können sich während der gesamten Haltedauer zu ansehnliche Beträgen aufsummieren. Hinterfragen Sie auch Ihre bisherigen Gewohnheiten. Kaufen Sie eine bestimmte Fahrzeuggröße nur, weil Sie es immer so gemacht haben oder weil Sie regelmäßig ein größeres Auto brauchen? Ein großes Auto nur für die eine Urlaubsfahrt auszusuchen und den Rest des Jahres unnötiges Gewicht zu bewegen, ergibt ökonomisch keinen Sinn. Gleiches gilt für die Motorisierung. Weniger Leistung oder ein kleinerer Motor benötigen weniger Kraftstoff und trotzdem wird man nicht zum Verkehrshindernis.
Stellen Sie auch die Art des Antriebs auf den Prüfstand. Diesel kostet in der Regel an der Tankstelle zwar weniger als Benzin, jedoch sind die Anschaffungs- und Fixkosten für ein Dieselauto, wie zum Beispiel die Kfz-Steuer, meist höher. Neben den reinen Energiekosten sollten Sie also auch die Gesamthaltungskosten bei der Kaufentscheidung berücksichtigen.
6. Alternative Antriebe können Kosten senken
Alternative Antriebe zu Benzin und Diesel bieten bereits heute teilweise einen finanziellen Vorteil. Die höheren Anschaffungskosten eines E-Autos werden dabei durch deutlich geringere Haltungskosten ausgeglichen. Die kürzlich weggefallenen staatlichen Kaufprämien für E-Autos machen diese zwar erst einmal teurer. Dafür sind Autohändler und -hersteller deutlich flexibler, wenn es um individuelle Rabatte geht. Fragen Sie gezielt nach.
Der Wechsel hin zum E-Auto muss natürlich zu Ihren Lebensbedingungen passen. Die Möglichkeit, zu Hause oder an häufig besuchten Orten öffentlich zu laden, muss gegeben sein. Damit sich die höheren Anschaffungskosten lohnen, müssen in der Regel auch gewisse Jahresfahrleistungen erreicht werden. Aber ein E-Auto passt deutlich häufiger zur eigenen Mobilität als man denkt.
Tipp: Probieren Sie es einfach aus, indem Sie sich ein E-Auto für einen gewissen Zeitraum risikolos leihen und im Alltag testen.
Teilstromer sind auch eine Option. Bei einem Plug-In-Hybrid, dessen Batterie von außen aufgeladen werden kann, ist es aber wichtig, möglichst viel im E-Modus zu fahren. Wird vor allem der Verbrennungsmotor genutzt, liegt der Verbrauch deutlich über dem vergleichbarer Fahrzeuge ohne Elektrounterstützung.
7. Alternativen zum eigenen Auto
Komplett auf das eigene Auto zu verzichten, ist für viele schwierig oder gar unmöglich. Nichtsdestotrotz lassen sich aber viele Fahrten auch ohne Auto erledigen.
Bus und Bahn sind oft besser als man denkt und die nächste Haltestelle liegt oftmals näher als gedacht.
Das Fahrrad, eventuell auch mit elektrischer Unterstützung, ist für kurze bis mittlere Entfernungen in vielen Fällen eine gute Alternative. Und das ist nicht nur günstiger, sondern Sie tun auch noch etwas für Ihre Gesundheit – und natürlich fürs Klima.
Zudem gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Angeboten, die den Wunsch nach automobiler Mobilität erfüllen, ohne dass man ein eigenes Auto braucht. Car-Sharing oder Leihwagen können insbesondere in Städten für die Wege genutzt werden, für die der ÖPNV oder das Rad nicht geeignet sind. Fahrdienste, die man per App bestellt, werden in immer mehr Regionen angeboten und bieten eine Flexibilität, die der klassische Nahverkehr vieler Orte nicht hat.
Werden immer mehr Fahrten ohne eigenes Auto erledigt und das eigene Fahrzeug nur noch bewusst eingesetzt, sollte in einem nächsten Schritt zum Beispiel die Notwendigkeit eines Zweitwagens hinterfragt werden.