Wetterextreme sind mittlerweile gang und gäbe, wie Gewitter und Starkregen der vergangenen Tage zeigen. Damit diese nicht zur Existenzbedrohung werden, ist der richtige Versicherungsschutz elementar. Jedoch längst nicht alle Brandenburgerinnen und Brandenburger sind geschützt. Zudem ist das Wissen über den eigenen Versicherungsschutz gering. Hier ist auch die Brandenburger Politik gefragt.
Viele Brandenburger kämpfen immer noch mit den finanziellen Auswirkungen der „Jahrhundert“-Hochwässer in den Jahren 2002 und 2013. Um sich davor zu schützen, können Verbraucher Elementarschadenversicherungen als Zusatz zur Wohngebäude- und zur Hausratversicherung abschließen. Diese decken neben Hochwasserschäden beispielsweise auch Schäden durch Schneedruck oder Erdabsenkungen ab.
Doch nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft beinhalten nur 31 Prozent der Brandenburger Wohngebäudeversicherungsverträge und nur 43 Prozent der bestehenden Hausratversicherungen einen Elementarschutz, obwohl zum Beispiel Starkregen überall auftreten kann. Die Gründe, keine Elementarschadenversicherung zu besitzen, sind vielfältig. Nach einer aktuellen Repräsentativbefragung der Verbraucherzentrale Brandenburg meinen 40 Prozent der Brandenburger, keine Versicherung zu benötigen. 23 Prozent der Menschen halten eine solche Versicherung für zu teuer, neun Prozent sagen, ihr Versicherungsunternehmen biete den Schutz nicht an, und sieben Prozent geben an, sie hätten bislang kein gutes Angebot gefunden. Auch die Kenntnis über Elementarschadenversicherungen ist niedrig – so wissen 15 Prozent der Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherten in Brandenburg gar nicht, ob ihre Versicherung Elementarschäden beinhaltet.
„Wir brauchen einen flächendeckenden Versicherungsschutz, da finanzielle Folgen von Wetterextremen Existenzen bedrohen können“, so VZB-Geschäftsführer Dr. Christian A. Rumpke. „Daher fordern wir die Brandenburger Landesregierung auf, den Abschluss von Elementarschadenversicherungen für die Bürgerinnen und Bürger gezielt zu unterstützen“, so Rumpke weiter. In Richtung der Versicherungswirtschaft meint der Verbraucherschützer: „Wir erwarten, dass die Versicherer verbraucherfreundliche und bezahlbare Policen anbieten.“
Wer Information und Beratung zur Elementarschadenversicherung benötigt, kann sich an die Verbraucherzentrale Brandenburg wenden:
- Persönliche Beratung in den Verbraucherberatungsstellen, Terminvereinbarung unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder Online-Terminbuchung unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung
- E-Mailberatung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung
Wahlen – verbraucherpolitische Forderungen der Verbraucherzentrale Brandenburg
Die Erhöhung der Abdeckung mit Elementarschadenversicherungen ist eine von zwölf verbraucherpolitischen Forderungen der Verbraucherzentrale Brandenburg im Kontext der 2019 anstehenden Landtagswahl in Brandenburg, nachzulesen im Internet unter: www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/wahl-2019/landespolitische-forderungen. Im Vorfeld der Wahlen wird sie ab sofort regelmäßig einzelne Forderungen vorstellen. Unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/wahl-2019 finden Interessierte den verbraucherpolitischen Forderungskatalog und das Wahl-Tagebuch der VZB.
Methodik
Die VZB hat durch die Insa Consulere GmbH 1.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger (Wohnbevölkerung ab 18 Jahren) befragen lassen. Die bevölkerungsrepräsentative Telefonbefragung wurde vom 7. bis zum 25. Januar 2019 durchgeführt.
Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbrauchern gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.