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Online-Dating: Achtung Fake-Profile!

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Attraktive Profilbilder und aufregende Chats beim Online-Dating versprechen oft mehr als sie in der Realität halten können. Was viele Nutzer:innen nicht wissen: Zahlreiche vermeintlich reale Profile gehören in Wahrheit bezahlten Mitarbeitern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Fake-Profile erkennen können.
Computertastatur, bei der auf der Return-Taste das Wort Love steht

Das Wichtigste in Kürze:

  • Viele Online-Dating-Portale verwenden Profile, hinter denen bezahlte Mitarbeiter der Portale stecken.
  • Diese haben natürlich gar kein echtes Interesse an einem Kennenlernen.
  • Nutzer:innen können sich nicht sicher sein, dass sie mit echten Privatpersonen flirten.
  • Dating-Portale müssen deutlich auf Fake-Profile hinweisen.
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Beim Flirten ist das Gegenüber oft ein bezahlter Mitarbeiter des jeweiligen Portals. Viele Online-Dating-Portale werben zwar mit echten Kontakten. Häufig aber setzen sie sogenannte Moderatoren oder Controller ein. Als Nutzer:in kommunizieren Sie also nicht mit echten Partnersuchenden, sondern mit Mitarbeitern des Anbieters, die für Treffen natürlich nicht zur Verfügung stehen.

Ob der potenzielle Partner echt ist, kann man somit nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Meist wird der Einsatz von bezahlten Mitarbeitern nicht gesondert gekennzeichnet. Selbst wenn es Hinweise darauf gibt, sind diese nicht an prominenter Stelle platziert und dadurch für Verbraucher:innen nur schwer zu finden.

Ein versteckter Hinweis in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen reicht allerdings nicht aus. Vielmehr muss bereits vor der Registrierung deutlich darauf hingewiesen werden, dass manche Nutzer-Profile nicht echt sind, sondern von eigenen Mitarbeitern bedient werden. Dies befand das Landgericht Berlin nach einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands gegen ein Dating-Portal.

Bei professionellen Chatpartnern ist es grundsätzlich ausgeschlossen, dass sich aus dem Chat jenseits einer geschäftlichen Beziehung ein persönlicher Kontakt entwickeln kann. Wenn also Dating-Portale suggerieren, dass sich aus den Gesprächen mit anderen eine Bekanntschaft oder Partnerschaft entwickeln könne, ist diese Werbung irreführend – so das LG Flensburg auf Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands hin.

Formulierungen, die auf Fake-Profile hinweisen

Nutzt ein Portal fiktive Profile? In vielen Fällen hilft bereits ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder Nutzungsbedingungen. Häufig verwendete Bezeichnungen sind "Profile" bzw. "Animateure", "Controller", "CUser", "Moderator" oder "moderierter Dienst".

Formulierungen, die auf Fake-Profile hinweisen, lauten beispielsweise:

  • "Ein männliches Profil kann von einer weiblichen Moderatorin, ein weibliches Profil von einem männlichen Moderator betrieben werden."
  • "Es ist davon auszugehen, dass es sich bei sämtlichen weiblichen Profilen um fiktive Profile handelt (…)."
  • "Sie erkennen an und erklären sich damit einverstanden, dass diese Profile ausschließlich für Ihre Unterhaltung und zur Förderung ihrer Nutzung unseres Service sind."
  • "Aus dem Umstand, dass zu einem Profil Kontaktdaten angegeben werden, kann nicht gefolgert werden, dass sich hinter dem Profil eine wirklich existierende Person verbirgt."
  • "Bei (…) handelt es sich um einen moderierten Dienst. (…) Dazu legen Moderatoren, die vom Betreiber beschäftigt werden, eine Vielzahl von Profilen fiktiver Personen an und geben sich als diese fiktive Person aus."
  • "Die Moderation dient dazu, die Aktivitäten über das Portal und damit die Umsätze des Betreibers zu erhöhen. Dazu legen Moderatoren, die vom Betreiber beschäftigt werden, eine Vielzahl von Profilen fiktiver Personen an und geben sich als diese fiktive Person aus."
  • "Alle Äußerungen sowie alle von den fiktiven Profilen angegebenen persönlichen Daten sind Erfindungen der Moderatoren."
  • "Die CUser sind ausschließlich zur Auslebung von virtuellen und erotischen Fantasien gedacht und es sind keine realen Treffen möglich (…)."
  • "Das Unternehmen weist darauf hin, dass im Chat durch das Unternehmen beschäftigte Controller/Controllerrinnen eingesetzt werden und tätig sind, die unter mehreren Identitäten (m/w) am Chat teilnehmen (…)."
  • "Der Anbieter weist ausdrücklich darauf hin, dass im Chat beschäftigte Operatoren eingesetzt werden und tätig sind (…)."
  • "Um die Funktion zu gewährleisten, werden, wie allg. in solchen Flirtportalen und Kontaktvermittlungen im Internet üblich, vom Leistungsanbieter Animateure eingesetzt, die im System nicht gesondert gekennzeichnet werden, um die Kontaktplattform für die Nutzer attraktiv zu gestalten."

Woran Sie Fake-Profile erkennen können

Nicht nur in den AGB oder Nutzungsbedingungen findet man Hinweise darauf, dass bezahlte Mitarbeiter eingesetzt werden. Auch die Profile selbst geben Aufschluss. Hierauf sollten Sie achten:

  • Wirken die Fotos besonders professionell, attraktiv oder fast schon unnatürlich? Dann ist Vorsicht geboten. Häufig handelt es sich um Bilder aus dem Internet und nicht um private Schnappschüsse oder Selfies.
  • Wie sieht das Profil aus? Klingt es zu gut, um wahr zu sein, oder finden Sie kaum Informationen zum potentiellen Partner?
  • Bleiben Angaben zu Interessen sehr allgemein und wirken wenig persönlich?
  • Ist das Gegenüber nur über kostenpflichtige Rufnummern oder SMS kontaktierbar?

In all diesen Fällen sollten Sie hellhörig werden.

Wie betrügerische Anbieter versuchen, Nutzer:innen über soziale Netzwerke und Chats zum Abschluss von Verträgen bei Dating-Webseiten zu verführen, erfahren Sie auch in unserem Podcast:

Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

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