Hilfe im Förderdschungel. Energieeffizient bauen oder sanieren" am 9. Januar um 15.00 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen

Vorsicht vor Abzocke mit Kryptowährung

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale: Aktuell viele Beschwerden zu Fake-Online-Trading-Plattformen

Derzeit häufen sich Fälle, in denen Verbraucher:innen online Geld anlegen wollen und unseriöse Werbeangebote erhalten. Die Betrüger bauen über Chats und Telefon eine persönliche Beziehung auf und bringen ihre Opfer dazu, immer mehr Geld zu überweisen. Die Verbraucherzentrale rät: „Schauen Sie ganz genau hin, bevor Sie online Geld investieren.“

Off

Fake-Trading-Plattformen schießen aus dem Boden

Betrüger nutzen die anhaltende Niedrigzinsphase und auch fehlende Konsummöglichkeiten in der Corona-Pandemie aus, indem sie angebliche Trading- bzw. Handels-Plattformen online eröffnen. Wurden Verbraucher:innen erfolgreich angeworben, sollen sie Geld überweisen, um beispielsweise in Bitcoins oder andere Kryptowährungen zu investieren. „Das gezahlte Geld wird oft aber gar nicht angelegt. Es ist meist sofort weg. Die Schäden für Betroffene gehen in den fünfstelligen Bereich“, berichtet Erk Schaarschmidt, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. 

Die Maschen sind immer ähnlich

Die Verbraucher:innen tätigen meist ein kleines Investment von etwa 250 Euro zum Einstieg. Anschließend gaukeln die Betrüger auf der angeblichen Plattformseite im Internet vor, dass diese kleine Geldanlage deutliche Gewinne erzielt. Die Verbraucher:innen können ihr vermeintlich wachsendes Vermögen auf professionell aussehenden Online-Kontoauszügen einsehen.

Dann beginnen persönliche Betreuer, massiven Druck aufzubauen. Via persönlichen Chats über Facebook, WhatsApp und Co. bringen sie die Anleger:innen dazu, immer mehr Geld zu überweisen. Wollen die sich irgendwann ihre Gewinne auszahlen lassen, sollen sie stattdessen selbst erneut Tausende Euro zahlen – etwa für angebliche Gewinnsteuern, Wechselkursgebühren, Liquiditätsnachweise oder Prämien für gewinnerhaltende Versicherungen. Tatsächlich ausgezahlt wird praktisch nie. 

„Betroffene berichten uns von persönlichen Beziehungen, die die Betrüger zu ihnen aufgebaut haben, die soweit gingen, dass man sich gegenseitig von Trauerfällen in der Familie oder ähnlich Intimem erzählte,“ sagt Schaarschmidt. Wer sich in einer solchen Druck-Situation befindet und aufgefordert wird, immer mehr Geld zu überweisen, sollte sich dringend Hilfe suchen, beispielsweise sich zunächst einem Angehörigen oder engen Freund anvertrauen. Auch die Verbraucherzentrale hilft Betroffenen, Fakes zu erkennen.

Unseriöse Plattformen erkennen

Wie bei anderen Fake-Shops im Internet ändern sich die Namen der angeblichen Trading-Plattformen ständig. Beschwerden von Verbrauchern liegen der VZB beispielsweise zu folgenden Firmennamen vor: profitstrade, Cryptodeutsch, BSB-Global, interactive-trading, CB Payments, NBV International s.r.o., Joshua Development LTD und Moonpay Ltd. Dabei ist nicht auszuschließen, dass Betrüger Namen realer Firmen nutzen, um Seriosität vorzugaukeln.

„Die Fake-Seiten erkennt man oft daran, dass das Impressum fehlt oder Lücken aufweist, zum Beispiel sucht man die Registrierungsnummer mit Angabe der jeweiligen Finanzaufsichtsbehörde häufig vergeblich“, so Schaarschmidt. Als Adressen, Konto- und Telefonnummern sind meist ausländische Daten angegeben, zum Beispiel Postfachadressen in der Karibik. „Die Überweisung auf ausländische Konten, wie beispielsweise in die Schweiz, Lettland, Estland oder Bulgarien macht es Verbrauchern fast unmöglich, ihr Geld nachträglich zurückzuerhalten. Daher ist es so wichtig, den Vertragspartner bereits vor dem Investment auf Seriosität zu prüfen und spätestens bei einer Zahlung ins Ausland den Überweisungsvorgang abzubrechen“, so der Experte weiter. Dass es sich um ein ausländisches Konto handelt, erkennen Verbraucher an den beiden Anfangsbuchstaben der IBAN. Für deutsche Konten beginnt diese mit DE. Für ausländische Konten sind das beispielsweise CH für Schweiz, EE für Estland, LT für Litauen oder BG für Bulgarien.

Seriös investieren

„Wer beginnen möchte Geld zu investieren, sollte sich vorab möglichst unabhängig informieren, um eine auf die eigenen Lebensumstände angepasste Strategie zu entwickeln“, so der Finanzexperte. Die Risiken auf Betrüger hereinzufallen kann man minimieren, indem Anleger:innen ein Depot bei einem Geldinstitut eröffnen. Die Stiftung Warentest (Finanztest) testet beispielsweise regelmäßig Leistungen und Kosten verschiedener Depotbanken.

Zum Weiterlesen:
So erkennen Sie unseriöse Anbieter
So beginnen Sie mit der Geldanlage

Persönliche Beratung erhalten Betroffene bei der Verbraucherzentrale Brandenburg:


Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Wirtschaft und Politik. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht. 
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf. 

Bild Teaser Beschwerdebox VZB

Beschwerde-Box der VZB

Sie haben Ärger - mit Ihrem Telefonanbieter, Ihr Prämiensparvertrag wurde gekündigt oder ein Online-Shop will die Ware nicht zurücknehmen? Die Verbraucherzentrale Brandenburg mahnt Unternehmen ab, die gegen geltendes Recht verstoßen. Teilen Sie uns Ihre Beschwerde mit!

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Ratgeber-Tipps

Einfach machen - Geldanlage
Wer früh mit der passenden Finanzstrategie startet, kann diese Ziele auch mit wenig Geld erreichen.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Sammelklage wegen service-rundfunkbeitrag.de gegen SSS-Software Special Service GmbH

Die SSS-Software Special Service GmbH macht auf service-rundfunkbeitrag.de nicht ausreichend kenntlich, dass sie Geld für eigentlich kostenlosen Service verlangt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt vor dem OLG Koblenz und hat eine Sammelklage eingereicht. Betroffene können sich jetzt für die Klage beim Bundesamt für Justiz (BfJ) anmelden. Und im Erfolgsfall von der Klage profitieren.
Foto von einer Hand, die eine Fernbedienung hält und auf einen Fernsehbildschirm richtet, auf dem ein Fußballspiel läuft

ARD und ZDF nur noch in HDTV empfangbar - Das können Sie jetzt tun

Ab 2025 wird die Ausstrahlung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Standardqualität eingestellt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und informieren, was Sie tun müssen, damit Ihr Fernsehbildschirm 2025 nicht schwarz wird.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Unrechtmäßige Gebühren auf service-rundfunkbeitrag.de: Sammelklage eröffnet

Nach einer Abmahnung kündigten die Betreiber von www.service-rundfunkbeitrag.de an, unrechtmäßig erhobene Gebühren zurückzuzahlen. Dies ist jedoch in vielen Fällen nicht geschehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat eine Sammelklage eingereicht. Betroffene können sich jetzt für die Klage anmelden.